Wir schreiben das Jahr 1873. In der "Allgemeinen Homöopathischen Zeitung" Nr. 12 erscheint ein Aufsatz mit dem Titel "Eine abgekürzte homöopathische Therapie" des Oldenburger Arztes Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüssler.
Schüssler ist bereits 53 Jahre alt und er sorgt für große Aufregung in den Reihen seiner homöopathischen Kollegen. Dr. Schüssler wird sogar des Verrates an der klassischen Homöopathie bezichtigt. Dabei hat Dr. Schüssler nur seine eigenen Erkenntnisse über das "Salz" niedergeschrieben und veröffentlicht.
Überdrüssig geworden, Hunderte von Arzneimittelbildern im Kopf zu haben, ständig auf der "Jagd" nach den "auffallenderen, sonderlichen, ungewöhnlichen und eigenheitlichen (charakteristischen) Zeichen und Symptomen"(§ 153 im 6. Organon von S. Hahnemann dem Begründer der Homöopathie) bei jeder Patientenanamnese, begibt sich Schüßler auf einen neuen Weg.
Schüssler wurde Aufmerksam durch die Arbeiten des holländischen Physiologen Jacob Moleschott, der erkannte, daß das Phosphor-Salz wichtig für die Nervenzelle ist. Schüßler kam zu der Überzeugung, daß fehlende anorganische Mineral-Salze gestörte Lebensvorgänge und somit Krankheiten hervorrufen. Aus Folge tritt eine Hemmung des Zellstoffwechsels auf.